Nohch Andorrah nauf
Nohch Andorrah nauf

Nohch Andorrah nauf

Es geht weiter in drei Etappen vollends nach Andorra. Gewisse Leser könnten jetzt neidisch werden, weil sie eine Länderabhakenstrategie fahren und ich weiß, dass eben dieses Andorra dort noch fehlt. Ich kann nur sagen: Mut zur Lücke! Viel verpasst ihr hier eh nicht.😉 So viel vorneweg.

Durch Lleida durch

Die erste Etappe brachte mich zunächst weiter entlang des Ebro-Stausees der dann gefolgt wird vom nächsten (Ebro-)Stausee mit Zufluss des/Le Segre. Ich folgte nun dem Segre.

Das brachte mich dann durch Lleida. Eigentlich war mein einziges Ziel dort ein Teeladen um dort einen Sencha (Grüner Schattentee) zu kaufen. Das wäre fast schief gegangen. Ich kam da erst um 15:00 an und der Laden hatte eigentlich Siesta. Aber die Tür war auf weil im Laden irgendwas an der Decke repariert wurde. Die Ladeninhaberin sah wohl meinen enttäuschten Blick, als die Handwerker mit klar machten, dass der Laden eigentlich zu hat, und hatte Mitleid. Sie verkaufte mir nen Sencha! Toll!😊

Dann wollte ich, noch in der Stadt, weiter den Fluss entlang fahren, als bei einem kurzen Stopp mich ein Spanier ansprach und mir klar zu machen versuchte, dass ich schon noch die Burg (die hauptsächlich eine Kathedrale ist) anschauen muss, wenn ich schon mal da bin😄. Jedenfalls verstand ich nach längerer gestenreicher Kommunikation, dass es recht einfach ist hoch zu kommen. Es gibt Aufzüge! Also gut, hoch da.

Im Aufzug kam ich mit einem weiteren netten Spanier ins Gespräch, der mir ein wenig Geschichtsunterricht gab. Lleida war zwei-/dreihundert Jahre lang der nördliche Außenposten der Mauren. Allgemein war wohl der Ebro so grob die Grenze. Deshalb sieht hier also vieles so orientalisch angehaucht aus! Er erzählte auch, dass Lleida unter den vier größeren katalanischen Städten keinen sehr guten Ruf genießt. Aus Sicht eines Barceloniers🤔 wohl vergleichbar mit amerikanischen Rednecks. Ich konnte es nicht ganz nachvollziehen; es war eine nette kleine Multikulti-Stadt aus meiner Sicht. Aber drumherum gibt es halt nur Pfirsich😄

Abends kam ich auf einem der teuersten Campingplätze in letzter Zeit an – 21€! Dafür hängt dann ein ADAC-Siegel in der Rezeption und es gibt betonierte Wege. Und ich bekam nachts dann einmal das Zelt geflutet😱🙄😁

Wurde ne kurze Nacht…

Strecke

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Eingang in die Pyrenäen

Dachte ich zumindest als ich hier ankam:

Aber es ging noch recht lange hoch und vor allem wieder runter – auf stark befahrenen Straßen. Wenigstens hatten diese meist nen breiten und sauberen Seitenstreifen.

Am nächsten Campingplatz heißen mich dann die Pyrenäen ein weiteres mal auf ihre Weise willkommen.

Aber knapp vorbei ist auch daneben😝

Strecke

Andorra

Erstmal…

Dann aber:

In Andorra brach mir dann erst mal eine Speiche am Hinterrad. Habe keinen Ersatz dabei. Sonntags. Doof. Die Reparatur musste zusammen mit der Pyrenäenüberquerung einen Tag warten. Immerhin gab es eine Fahrradwerkstatt, die das Rad richten konnte, wenn auch nicht so schnell, dass ich noch am selben Tag weiterfahren konnte. (Habe auch deshalb Zeit zu bloggen😉) Schade, denn das Wetter war ganz gut heute. Für morgen, Dienstag, sind sich WetterOnline (Sonne) und das spanische ElTiempo (Regen) uneins. Aber nach meiner bisherigen Erfahrung behält WetterOnline recht. Schauen wir mal.

Zu Andorra (la Vella) selbst: das scheint im wesentlichen ein großes (Luxus-)Einkaufszentrum in einem engen Bergtal zu sein, wo kein Mensch, der noch ganz bei Trost ist, ein Einkaufszentrum planen würde.

Erst mal ein morgendlicher Blick vom Campingplatz aus:

Das sieht recht ursprünglich aus, aber hinter den Bäumen ist dichte Stadt, die da am Berg klebt, und um den Campingplatz herum quasi Industriegebiet. In der Rezeption gab es ein Bild von 1969 als dieser noch mitten in grünen Wiesen lag.

Blick vom Luxushöhenweg auf der Westseite:

Da gibt es tatsächlich noch Schrebergärten dort oben!

Und das ist der riu Valira, der später in Le Segre mündet.

Ist nicht immer so eingepfercht wie hier zu sehen…

Strecke

Plan für Morgen: Port d’Envalira

Morgen soll es über den Port d’Envalira gehen. 2400m!!! Ich erwarte Schnee da oben. Den hatten nämlich die beiden Dresdner Wanderer Armin und Arno schon stellenweise gesehen. Ich habe heute also schon mal in den untersten Etagen meiner Klamottentasche die warmen Sachen heraus gekramt. Die kann ich aber auch für die nächste Nacht gut gebrauchen, denn schon die letzte war ziemlich kalt. Schätze so 5°C. Entweder mein Schlafsack macht nicht mehr so warm oder ich bin eine Frostbeule geworden – oder beides😁

11 Kommentare

  1. Marion

    Hallo Michael,
    Auch wenn es in Andorra nichts zu sehen gibt: wir werden uns das unansehnliche Fleckchen nächsten Jahr trotzdem vornehmen. Es steht nun mal auf unserer Liste und MUSS abgehakt werden ;-). Aber deine Warnung hat Wirkung: wir werden unsere Aufenthaltsdauer auf das Minimum beschränken. 🙂
    Ich drücke dir die Daumen, dass die Regen-/Unwettertage bald vorbei sind.
    Viele Grüße und alles Gute, Marion 🙂

  2. Anita

    Hallo Brüderchen,
    Danke für die interessante Geschichtsstunde!
    Dieser rostrote Fluss sieht total unwirklich aus.
    Toll – wenigstens mal virtuell Andorra zu sehen 🇦🇩
    Hoffe Du bist gut durch den Schnee ❄️ gekommen!

  3. Wow, Michael, du bist wirklich nicht nur Schönwetterradler! Ich habe vermutet du gehst weiter in den Süden und fliegst dann zurück. Ich ziehe den Hut vor dir während ich schon seit fünf Tagen daheim im warmen bin. Vor allem drücke ich dir die Daumen, dass du durch kommst. Herzliche Grüße Astrid

    1. Hey Astrid! Naja, das mit dem Fliegen ist eh nicht so mein Ding😉 Und die spanische Bahn hat mich mit ihrer Website auch abgeschreckt.😄 und bis jetzt gibt es auch keinen Grund sich zu sorgen. Habe nochmal die Pyrenäen gesehen und liege gerade bei 25°C am Meer😊 Grüße zurück! Narürlich auch am Rolf und Philipp! PS: muss bei euch im blog auch mal wieder vorbei sehen…

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